Der Turm weicht, die Liebe bleibt

Liebe Gemeinde,

nun ist alles vorbereitet, damit die Vorarbeiten für den Abriss unseres Kirchturms am 5. August beginnen können. Leider erfordert dies eine Vollsperrung bis zum 21. August. Wir hoffen, die Sperrung eventuell früher aufheben und auf eine halbseitige Sperrung umstellen zu können, um die Belastung zu verringern. Das wird sich im Verlauf der Arbeiten zeigen und würde uns sehr entlasten, besonders angesichts der hohen Kosten für den notwendigen Pendelverkehr. Wir dürfen darauf hoffen!

Ich weiß, dass der bevorstehende Abriss viele von Euch sehr bewegt. Gestern erreichte mich eine E-Mail, in der jemand schrieb:

„Seit meiner Kindheit verbinde ich mit dem Läuten bestimmte Empfindungen: Kindheitserinnerungen, Hochzeit, Konfirmation. Jedes Mal, wenn ich jetzt die Glocken höre, erfasst mich Wehmut.“

Auch wenn die digitale Aufzeichnung unserer Glocken für einige ein Trost ist, bleibt bei vielen doch ein Gefühl des Verlustes, das ich gut nachempfinden kann. Die hohen Kosten des Abrisses bedeuten für unsere Kirchengemeinde zudem den vollständigen Verbrauch unserer Rücklagen, was mich als Eure Pfarrerin sehr bedrückt.

Doch unser Glaube fordert Hoffnung und Zuversicht. Der Apostel Paulus sagt: „Ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein.“ Das ist ein hohes Ziel, besonders angesichts des Verlustes. Ich möchte Dich und mich selbst daran erinnern, dass unsere Kraft in Zeiten der Erschütterung die Liebe Gottes ist. Der Prophet Jesaja sagt: „Berge mögen einstürzen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir wird nie erschüttert.“ (Jesaja 54,10)

Verinnerlichen wir diese Worte, wenn die Wehmut an unsere Tür klopft, weil unser Turm geht. Denn am Ende bleiben, wie der Apostel Paulus sagt, Glaube, Hoffnung und Liebe. Und von diesen dreien ist die Liebe das Größte.

Mit vielen lieben Grüßen,
Deine Pfarrerin Almendra García de Reuter

Wie geht es weiter?

Unsere geliebten Kirchturmglocken werden sicher verpackt und bleiben uns vorerst erhalten. Vor dem Abhängen wird das Glockengeläut aufgenommen und dann digital wiedergegeben – zunächst nur im Kirchenraum. Eine Anlage, die das gesamte Dorf beschallen kann, wird etwa 5.000 Euro kosten. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die schönen Klänge unseres Kirchengeläuts bis Weihnachten wieder hörbar sind. Spenden werden dankbar entgegengenommen. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Spendenkonto: Protestantisches Verwaltungsamt Bad Bergzabern, Sparkasse Südpfalz, IBAN DE32 5485 0010 0000 083006, Verwendungszweck: Kirchengeläut Klingenmünster

Aus der Presse:

Kirchturm verschwindet aus dem Ortsbild: https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-suedliche-weinstrasse_artikel,-kirchturm-verschwindet-aus-dem-ortsbild-_arid,5673284.html